42 Seiten im Format A 4, "gesetzt" auf einer IBM-Kugelkopf-Schreibmaschine,
zusammengeleimt auf einem selbst gezimmerten Layout-Tisch, kopiert
und zwischen zwei grüne Pappen geheftet – das war die Nullnummer
von "CILIP", die im März 1978 erschien. Die ästhetischen
Ansprüche waren klein, die inhaltlichen dafür umso größer. Das Heft
sollte den Mangel an Informationen über Polizei und Geheimdienste
mindern, Analysen über deren Entwicklung liefern und so "Munition"
für die im Kampf um Bürgerrechte engagierten Gruppen und Einzelnen
bereit stellen.
Die Form des Informationsdienstes hat sich im Laufe der Jahre
geändert. Der Anspruch, keine akademische, sondern eine politisch
eingreifende Zeitschrift sein zu wollen, blieb. Die Themen, mit
denen sich dieses Blatt auseinander setzen musste, tauchten in ständig
neuen Varianten auf: die habhafte polizeiliche Gewalt, insbesondere
bei Demonstrationen, der feine informationelle Zugriff, der Ausbau
der Befugnisse von Polizei und Geheimdiensten, ihre Zusammenarbeit
trotz organisatorischer Trennung sowie – in wachsendem Maße – ihre
europäische und internationale Aktivität. In diesen Themenbreichen
erlauben wir uns in dieser 100. Ausgabe eine Zwischenbilanz.
Zwischenbilanz bedeutet auch, dass das Projekt "Bürgerrechte
& Polizei/CILIP" trotz aller Probleme weiter geht. Finanziell
unterstützt haben diese Ausgabe einmal mehr der Republikanische
Anwältinnen- und Anwälteverein sowie der Verein der Bundestagsfraktion
Die Linke. Dafür danken wir herzlich.
***
A propos Probleme: Wir haben mittlerweile einen zeitlichen Rückstand
von zehn Monaten akkumuliert. Den wollen wir mit einer Doppelnummer
ein wenig aufholen, die im November erscheinen soll. Sie wird sich
im Schwerpunkt mit dem "staatlichen Kampf gegen Rechts"
befassen.
(Heiner Busch)
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