Eine abschüssige Wiese bei Hinter Bollhagen, vor dem Westtor jenes Zauns, der Heiligendamm und seine G8-Gipfelherrlichkeit umschließt; es ist Donnerstag, der 7. Juni 2007, 18.10 Uhr: „Achtung: Eine Durchsage an die Vertreter der Medien. Sie haben jetzt die letzte Möglichkeit, den Bereich polizeilicher Maßnahmen zu verlassen … Sie gefährden sich selbst und behindern die polizeiliche Arbeit.“ Die Botschaft der Polizei ist klar. „Ihr JournalistInnen, vor allem Ihr Kameraleute, verschwindet. Wir wollen nicht die ‚falschen‘ Bilder in der Zeitung oder im TV sehen.“ Kurz darauf beginnt der Einsatz von neun Hochdruck-Wasserwerfern.
Der G8-Gipfel 2007 war ein Lehrstück über das Verhältnis von Polizei und Medien: Tagelang hat es die Polizei geschafft, ihre Bilder und Deutungen der Proteste in den Medien durchzusetzen. Selten hat sie eine so effiziente Pressearbeit betrieben – Falschmeldungen inklusive. Erst am Ende der Woche war es ein Teil der Medienschaffenden leid, belogen und betrogen zu werden. Redaktionsmitteilung weiterlesen