Ästhetiken videoüberwachter Sicherheitsarchitektur

Mit dem Projekt „Beschattung“ will der Fotokünstler Paul-Ruben Mundthal Videoüberwachung sichtbar machen. Für seine Masterarbeit hat der Fotograf unter anderem das nächtliche Regierungsviertel in Berlin auf der Suche nach Überwachungskameras mit Infrarotverstärkung erkundet. Mundthal nutzte dafür eine umgebaute, für infrarotes Licht sensibilisierte digitale Spiegelreflexkamera. So soll ein gering erforschter Bildraum für das menschliche Auge zugänglich gemacht werden:

Handelsübliche Überwachungskameras (für Objektbewachung) leuchten mit Infrarotlicht Eingänge, Räume und komplette Plätze aus. Dieses Licht ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Jedoch können andere (modifizierte) Kameras ebenfalls das von der Überwachungskamera emittierte Infrarotlicht erfassen und als Lichtquelle für eigene Aufnahmen nutzen. Somit ist es möglich, den überwachten Bereich – soweit öffentlich zugänglich – ausfindig zu machen oder sogar versteckte Kameras zu enttarnen.

Bundeskanzleramt, Berlin
Bundeskanzleramt, Berlin (Infrarot)
GRUNDGESETZ am Jakob-Kaiser-Haus, Berlin
Französische Botschaft, Wilhelmstraße, Berlin
Bundestagsverwaltung, Berlin
Französische Botschaft, Berlin
GRUNDGESETZ 49 am Jakob-Kaiser-Haus, Berlin
Seitenaufgang Polizeistation Domplatzwache, Erfurt
Einfahrt Thüringer Energienetze AG, Erfurt
Strasse an Gasverteilerstation Schwerborn, Erfurt
Gasverteilerstation Ringelberg, Erfurt

Paul-Ruben Mundthal zeigt die Bilder in einer Ausstellung und einem Fotobuch, das die jeweiligen Überwachungstechniken als Infrarot- und normales Farbpositiv darstellt. In der Ausstellung sind die Fotografien nebeneinander zu sehen.

Beitragsbild: Zentrale des Bundesnachrichtendienstes, Berlin

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