Im letzten Jahr kamen 7 Menschen als Folge polizeilichen Schußwaffeneinsatzes ums Leben, 6 Polizisten wurden von Rechtsbrechern tödlich verletzt, weitere 14 Polizisten verunglückten im Dienst tödlich.
Eine Presseerklärung der IMK nennt für 1987 57 Ereignisse, in denen Polizisten gezielt auf Menschen und 43 Ereignisse, in denen gezielt auf Sachen (sprich: PKWs) geschossen wurde. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits in den letzten Jahren erkennbar war. Polizisten sind zurückhaltender geworden im Einsatz der Schußwaffe gegen Menschen (respektive Menschen in PKWs).
Im Jahre 1986 gab es 12, 1985 10 Todesfälle als Folge polizeilichen Schußwaffeneinsatzes; von Rechtsbrechern wurden 1985 und 1986 je 3 Polizisten getötet.
Während die Zahl von 6 vorsätzlich getöteten Polizisten im Jahre 1987 außergewöhnlich hoch ist – nur 1975 gab es mit 9 Fällen mehr Todesopfer auf Seiten der Polizei – ist die Zahl der durch Polizeikugeln getöteten Bürger mit 7 Ereignissen im Jahre 1987 vergleichsweise niedrig. Nur 1984 (6 Ereignisse) gab es weniger Todesopfer.
Unverständlich bleibt, daß die IMK noch immer ein kleines Geheimnis aus dieser Statistik macht. Sie wird nur in Form einer die Daten interpretierenden Presseerklärung veröffentlicht. Der Versuch, von der IMK-Pressestelle für 1987 die Zahl der als Folge polizeilichen Schußwaffeneinsatzes Verletzten zu erfahren, blieb erfolglos.
Das Bemühen der CDU/CSU-Länderinnenminister, die SPD-regierten Bundesländer politisch zu zwingen, den vorsätzlichen Todesschuß in die Polizeigesetze der Länder aufzunehmen, ist gewiß kein Schritt, mit dem der insgesamt positive Trend beim Rückgang polizeilichen Schußwaffeneinsatzes bestärkt wird.
Wir werden in einer der nächsten Ausgaben ausführlicher auf die Themen polizeiliches Berufsrisiko und polizeilicher Schußwaffeneinsatz zurückkommen.
Unsere Dokumentation von Todesfällen umfaßt nur 3 von insgesamt 7 Ereignissen des Jahres 1987.
Wir bitten die LeserInnen, uns entsprechende Meldungen, gerade auch aus der Lokalpresse, zuzuschicken.