Neuerscheinungen

Heitmeyer, Wilhelm, u.a.:
Gewalt. Schattenseiten der Individualisierung bei Jugendlichen aus unterschiedlichen Milius, Weinheim-München (Juventa) 1995, 478 S., DM 58.-

Die von dem Pädagogen Wilhelm Heitmeyer geleitete Arbeitsgruppe an der Universität in Bielefeld besetzt mit dieser umfangreichen Gewaltstudie das Feld der mehr oder minder aufgeregten und unterschiedlich karätigen Interpretationen von (meist jugendlicher) Gewalt in Richtung des von ihr mitgekürten, vor allem aber für Analysen von Jugendlichen gebrauchten und verbreiteten ”Indidvidualisierungstheorems”. Die Studie überzeugt dort, wo sie allen kurzschlüssigen Ursache-Wirkung-Behauptungen zum trotz, die Komplexität des Ursachen-Wirkungsgeflechts gerade in Sachen Gewalt unterstreicht. Dementsprechend untersuchen die Autorinnen und Autoren gesamtgesellschaftliche Vorgänge vermittelt über institutionelle und materielle Gegebenheiten, die das Bewußtsein und Verhalten von Jugendlichen bedingen (die ”Milieus” und ihre spezifischen Sozialisationsmuster) bis hin zu den Re-Aktionsformen von Jugendlichen.

Die Schwäche der Analyse besteht allerdings darin, daß ihre empirische Grundlage in einer quantitativen Meinungsumfrage unter ost- und westdeutschen Jugendlichen in den Jahren 1992/93 besteht. Der zu Recht oft ob seiner Relevanz unterstrichene soziale Kontext (von dem kaum apostrophierten politischen zu schweigen) bleiben wie das gesellschaftlich allgemeine Individualisierungstheorem weithin ”Gesamtkonstrukt(e)” (S. 145), mit derenHilfe die Befragungsbefunde aufgepäppelt werden. Was Wunder, daß die Ergebnisse dem gleichen, was an interpretatorisch-begrifflicher Voraussetzung vorweg aufgebaut wurden. Was Wunder, daß man fast 500 Seiten lang vergebens Ausschau nach einer einigermaßen zünftigen Analyse hält und außer einer pseudogenauen Phänomenschau mit gesamtgesellschaftlich raunender Logik nichts ”zu beißen” bekommt. Was Wunder schließlich, daß der Hauptautor den in Einzelheiten anregenden und durchaus problembewußten Band mit einer höchst ungenauen und gedanklich ohnmächtigen Notiz zum angeblich ”strukturellen Politikdilemma” und einem Feuilleton zu ”Thematisierungsfallen in der Gewaltdiskussion” beschließt.

Hätte sich doch das Autorenteam daran gemacht, die von Wolfgang Kühnel zurecht markierte Lücke zu schließen: ”Stark unterrepräsentiert sind”, heißt es da in der Skizze ”Zur Forschungssituation”, ”im Spektrum der Gewaltforschung qualitative Erhebungen” (S. 17). Diese qualitativen Erhebungen hätten selbstredend durch eine dichte, und sei es nur eine exemplarische Kontextanalyse einschließlich der Analyse der etablierten Politik und ihrer Prozeduren, Äußerungen und Handlungen bzw. Maßnahmen ergänzt werden müssen. So ist außer viel Aufwand und allzu viel prätentiös (leerem) Jargon fast nichts außer einem weiteren dicken Buch entstanden. Einer anderen Jugend- und Erwachsenenpolitik hilft es über ohnehin Bekanntes nicht weiter; zur Gewaltanalyse trägt es nahezu nichts bei.


Schacht, Konrad/Leif, Thomas/Janssen, Hannelore (Hg.):
Hilflos gegen Rechtsextremismus? Ursachen – Handlungsfelder – Projekterfahrungen, Köln (Bund-Verlag) 1995, 400 S., DM 34.-

Das Vorwort stimmt richtig ein auf das, was die 15 Autorinnen und Autoren präsentieren: ”Das Scheitern der Rechtsextremen bei der Bundestagswahl (…)” war ”ein politisch erkämpfter Sieg der Demokratie” (S. 7). ”Die politischen Akteure waren dieser Gefahr gegenüber nicht hilflos und werden hoffentlich auch künftig entsprechende Tendenzen entschlossen bekämpfen” (S. 8). Da dementsprechend herrschend etabliert (fast) alles in Butter war/ist, können sich dieBeiträge auf ”die pädagogische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen” konzentrieren. ”Das Phänomen”, fast ein Phantom, hat jedenfalls mit den normalen Institutionen und Prozeduren der Bundesrepublik allenfalls randständig zutun. Dementsprechend behandelt Armin Pfahl-Traughber in seiner ”Bestandsaufnahme und Problemaufriß” am Beginn die ”politischen Begründungsfaktoren” im Sinne nachwirkender, an sich überwundener politischer ”Traditionsbestände”. Die Mehrzahl der Beiträge tümmelt pädagogisch in einer verquasten Sprache, daß es auch geneigt Lesenden ganz unpädagogisch zumute wird.

Diesen Demokratieuntericht möchte man schleunigst verlassen.

Die, unsere LeserInnen mutmaßlich am stärksten interessierenden Beiträge von der kundig-kritischen Monika Frommel, ”Fremdenfeindliche Gewalt, Polizei und Strafjustiz”, (S. 129-155) und von Manfred Murck ”Die Haltung der Polizei in Konflikten mit Rechtsextremen” (S. 156-175) enttäuschen gleicherweise. Frommel insistiert mit gutem Grund darauf, daß ”nur ein Minimum dessen, was von vielen für grundlegend und wertvoll gehalten wird, (…) Gegenstand strafrechtlicher Normierung” sein könne und dürfe (S. 132). Zugleich plädiert sie für eine strafrechtlich normierte und strafgerichtlich hart sanktionierte Antidiskriminierung – und kritisiert demgemäß die angebliche strafrechtliche/strafgerichtliche Fixierung auf das Tatstrafrecht. Ein Plädoyer, das bei einer solch erfahrenen Kriminologin nur verwundern kann.

Manfred Murck bewegt sich in einem entspannenden ”Einerseits-Andererseits” ohne zusätzlichen Informationswert. Sein Generalpardon könnte als die schärfste Kritik an der etablierten Bundesrepublik und ihrer Polizei übersetzt werden. Dies geschähe indes gewiß gegen die Absichten desAutors und die der anderen Autorinnen und Autoren des Bandes. Deren Auslassungen laufen trotz mancher Adorno-Zitate weithin auf eine schlechte, weithin kontext- und damit analysefreie Subjektivierung derunzureichend beschriebenen Probleme hinaus.

”Wenn es richtig ist”, so Murck, ”was ja mit unterschiedlichen Akzentsetzungen mehr oder weniger von allen behauptet wird, daß die Gesellschaft der Bundesrepublik mit dem Umfang und den Formen der Zuwanderung in den letzten Jahren überfordert war, dann muß diese Analyse grundsätzlich auch für die Polizei gelten, die ja eine Reihe von Folgeproblemen viel direkter zu spüren bekommt als die meisten anderen Berufe bzw. Institutionen” (S.169).

Nein, diese Polizei, diese Bundesrepublik und diese Autorinnen und Autoren sind ganz und gar nicht ”hilfslos gegen den Rechtsextremismus”. Sie siegen sich demokratisch zu Tode.

(sämtlich: Wolf-Dieter Narr)

Reinders, Ralf/Fritsch, Ronald:
Die Bewegung 2. Juni. Gespräche über Haschrebellen, Lorenz-Entführung, Knast, (Edition ID-Archiv), Berlin-Amsterdam 1995, 182 S., DM 18,–

Für ihre Beteiligung an der Entführung des Berliner CDU-Politikers Peter Lorenz 1975 und der damit verbundenen Freipressung von fünf inhaftierten TerroristInnen haben Reinders/Fritsch ca. 15 Jahre abgesessen. In dem vorliegenden Buch finden sich Interviews und Gesprächsaufzeichnungen aus den Jahren 1978, 1990 und 1992. ”Die beiden reden relativ frei von ihrer Politisierung und den illegalen Aktionen. Nach all den JahrenKnast tun sie es mit einer erstaunlichen Leichtigkeit”, schreibt das ID-Archiv in seinem Vorwort und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Mehr als munteres Geplauder darf man also nicht erwarten. Dennoch ist das Buch faszinierend und erschreckend zugleich. Faszinierend weil es einen weitgehend ungehinderten Blick auf Leben und Denken von Reinders/Fritsch ermöglicht.

Erschreckend weil man die einzelnen Texte ohne die kurzen einleitenden Bemerkungen zeitlich nicht auseinanderhalten könnte. So sehr gleichen sie sich, obwohl jeweils Jahre dazwischen liegen und seit der eigenlichen Tat bereits zwei Jahrzehnte vergangen sind.

Eine Facette des deutschen Terrorismus wird aus der Sicht ehemals Handelnder erzählt; Reflexionen finden dabei jedoch so gut wie nicht statt. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn die Schilderungen in einen Rahmen eingebettet wären, der den LeserInnen die notwendigen Fakten und politischen Rahmenbedingungen, die für das Verständnis erforderlich sind, mitliefern würde. Da dies nicht der Fall ist und die Gesprächsmitschriften dazu allein nicht ausreichen, ist eine gewisse Grundkenntnis über die damalige Zeit und ihre vielfältigen ”Bewegungen” unabdingbar. Fehlt diese (und das ist bei den nachgewachsenen Generationen häufig der Fall), wird man mit dem Buch wenig anfangen können. Das scheinen auch die Autoren so empfunden zu haben und den ”Gesprächen” einen Anhang ”Chronologische Eckdaten; von Vietnam bis Berlin-Moabit” nachgestellt. Die allerdings sind von solcher Beliebigkeit, daß sie bestenfalls Eckdaten im Leben von Reinders/Fritsch aufzeigen können. Kurzum: Als Selbstzeugnisist das Buch sinnvoll und nützlich, möglicherweise sogar wichtig. Als Buch über die ”Bewegung 2. Juni” oder zum Verständnis der Geschichte des bundesdeutschen Terrorismus ist es nicht zu gebrauchen: ”Gespräche” eben, ”über Haschrebellen, Lorenz-Entführung und Knast”.

Maibach, Gerda:
Polizisten und Gewalt. Innenansichten aus dem Polizeialltag, rororo-aktuell, Reinbek, 205 S., 14,90 DM

Gerda Maibach, Lehrbeauftragte für Psychologie und Verhaltenstraining bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen läßt hier sieben Schutzpolizisten und eine -polizistin über ihren Umgang und ihre Erfahrungen mit polizeilicher Gewalt berichten. Die tun dies, soweit nachvollziehbar, erstaunlich offen – und darin liegt der Wert des Buches.

Hier läßt sich nachlesen, was man ansonsten nur in vertraulichen Einzelgesprächen erfährt: Alle bekennen nicht nur, von Übergriffen bis hin zu vorsätzlichen Mißhandlungen zu wissen. Sie selbst haben sich mindestens einmal daran beteiligt. Sie versuchen ihre Gefühlslage in diesen Situationen zu erklären und die Hilflosigkeit, mit der sie Übergriffen von Kollegen gegenüber stehen. Was PolizeikritikerInnen seit Jahren unisono erklären, wird von den Interviewten bestätigt: Die Ausbildung vermittelt zwar ein umfangreiches rechtliches Wissen, jedoch keine praxisnahe Schulung im Umgang mit denBürgerInnen; Kommunikationstraining findet so gut wie nicht statt. Unzureichend ausgebildet, treffen sie im aktiven Dienst auf eine manifeste hierarchische Struktur in der sie zunächst lästige ”Kielschweine” und”Achsbeschwerer” sind.

Wer nicht das Glück hat, einem guten ”Bärenführer” zugeteilt zu werden, hat beinahe schon verloren. Unsicher in jeder Beziehung schließt man sich dem herrschenden Corpsgeist an – tut man es nicht, geht man endgültig unter. Nur persönlich halbwegs gefestigte (kritische) Geister haben noch eine Chance, durch Umsetzungsgesuche (z.T. mit Karrierenachteilen) dem vorgezeichneten Weg zu entfliehen. All dies erklären PolizeikriterInnen seit Jahren ohne Erfolg.

Also ein gutes Buch? In diesem Punkt ja, seine Stärke liegt ohne Wenn und Aber in den Interviews. Schwach wird es bei den Beiträgen der Autorin selbst. Neben einer Darstellung ihrer Vorgehensweise in der Einleitung und (überflüssigerweise) im Fazit (S. 187-196) sowie der Wiederholung von altbekannten Forderungen kommt da nicht viel.

Das sich von den ursprünglich Angesprochenen drei gänzlich verweigerten, da sie ”Auswirkungen auf ihre Arbeit bzw. laufbahnrechtliche Konsequenzen befürchteten” und bis auf zwei Beamte aus dem höheren Dienst alle anderen anonymisiert werden mußten, ist ihr über die Erwähnung hinaus (S. 15) keine Silbe wert. Was angesichts der Tatsache, daß es sich bei den Interviewten bereits um bewußte, kritische BeamtInnen handelt schon einiger Zeilen bedurft hätte. Das ist mehr als bedauerlich und so ist der Autorin recht zu geben, wenn sie sagt, ihre Interviewpartner seien ”die eigentlichen Autoren” (S. 19). Das tatsächliche Fazit bleibt somit dem früheren Düsseldorfer Polizeipräsidenten Hans Lisken vorbehalten – es ist lesenswert.

Gerda Maibach wollte ein kritisches Buchherausbringen – das ist ihr gelungen. Sie wollte es sich zugleich aber nicht mit ihrem ”Brötchengeber” verderben – das zumindest ist erkennbar. Ob dieser Spagat auch gelungen ist, wird sich zeigen müssen.

(sämtlich: Otto Diederichs)

Bigo, Didier:
Polices en Réseaux. L”expérience européenne, Paris (Presses de Sciences Po) 1996, 358 S., FF. 196,-

Bigos Leistung besteht vor allem darin, das Thema der Europäisierung von Polizei und Innerer Sicherheit auch dem französischen Publikum näher gebracht zu haben. Im Unterschied zu vielen anderen Beiträgen auf diesem Gebiet stehen hier nicht die Vertragstexte von Schengen etc. im Vordergrund. Die eigentlichen Veränderungen, so Bigo richtig, haben nicht mit der Diskussion um den Abbau der Binnengrenzkontrollen und die angeblichen Ausgleichsmaßnahmen begonnen. Die Grenzen spielen in diesem Prozeß nur eine untergeordnete Rolle. Grenzen seien keine wirklichen Barrieren, weswegen auch die Frage nach der ”Festung Europa” falsch gestellt sei. Statt Grenzkontrollen alten Stils wird die Kontrolle immer mehr ins Staatsinnere verlegt. Die vormaligen Grenzpolizeien werden zu Immigrationspolizeien. Sie entsenden ähnlich wie die spezialisierten Abteilungen der Kripo und die politischen Polizeien Verbindungsbeamte ins Ausland. Um diese Netze (réseaux) von Beamten, die im Gesamtkontext der Polizeiorganisation als ”marginale Akteure” erscheinen könnten, geht es dem Autor: Verbindungsbeamte, Hohe Beamte aus den Innen- bzw. Justizministerien, etc. Den Beginn des Europäisierungsprozesses sieht er daher auch nicht erst in den späten 80er Jahren, sondern bereits in der stärkeren Zusammenarbeit der Terrorismus-Bekämpfer und in der Gründung der verschiedensten supranationalen Polizeiclubs in den 70er Jahren. Die Formalisierung der TREVI-Verhandlungen seit 1988 und später in der ”3. Säule” sei daher nicht der Beginn, sondern nur der juristische Ausdruck dieses Prozesses.

Bigo analysiert die Verschiebung von der Strafverfolgung zum ”Feld der Sicherheit”, in dem Drogenhändler, Terroristen, Mafias und Einwanderer als ein zusammenhängendes neues Feindbild konstruiert werden, demgegenüber insbesondere die Informationsbeschaffung international ansetze. Internationale Vernetzung und Polizeiarbeit aus der Distanz wertet er als Anzeichen der Veränderung staatlicherHerrschaft. Die Grenzen des Nationalstaats verlieren als Begrenzung staatlicher Herrschaft ihre Bedeutung.

(Heiner Busch)

Backslash, Hack-tic, Jansen & Janssen, AutorInnenkollektiv Keine Panik (Hg.):
Der kleine Abhörratgeber, Computernetze, Telefone, Kameras, Richtmikrofone. Mit einem Nachwort von Otto Diederichs + Diskette, Berlin April 1996, 143 S., 20,– DM

Die Zeiten, in denen GesellschaftskritikerInnen und Linke mit Codes verkehrten, in Hinterzimmern tuschelten oder für Telefonate nur die Zelle unten auf der Straße nutzten, werden von uns heute belächelt. Zu Recht, weil so manche Abwehrmaßnahme gegen das Abhörendilettantisch war, und zu Unrecht, weil wir heute oft nicht mehr wahrhaben wollen, daß in den 70ern abgehört wurde und heute noch abgehört wird. Otto Diederichs belegt im Nachwort des ”Kleinen Abhörratgebers”, daß aktuell nicht weniger abgehört wird wie ehedem, sondern eher mehr, anders, und mit neuen Rechtsgrundlagen. Die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen des staatlichen Abhörens sind ansonsten nicht Gegenstand des informativen und billigen Büchleins. Ziel der Gemeinschaftsarbeit der Herausgebergruppen, die alle in der linken Technik- bzw. Dienstekritischen Szene angesiedelt sind, ist die technisch exakte Darstellung von akustischen, elektronischen und optischen Abhör- und Beobachtungsmethoden. Grundlage für die deutsche Ausgabe war ein holländisches Vorbild von 1994. Die Funktionsweise von Richtmikrofonen, Wanzen, den unterschiedlichsten Kameratypen, von Abhörgerät für kabelgestützte oder drahtlose Telefone, des Anzapfens von Funkverkehr, von Computern und elektronischer Post (von der Mailbox bis zum Internet) wird beschrieben.

Der Lauschangriff wird nicht nur dargestellt, sondern auch, wie wir uns dagegen schützen können, z.B. mit Hilfe von Verschleierungs- und Verschlüsselungsgeräten. Dabei wird nicht verschwiegen, wieviel das Abhörgerät und wieviel der Schutz davor kostet. Das als Bettlektüre ebenso wie als Handbuch bzw.

Nachschlagewerk nutzbare Büchlein ist für NormalverbraucherInnen geschrieben und wirdselten so detailliert (kompliziert), daß diese nicht mehr alles verstehen. Kleine historische Beispiele und ein lockerer Schreibstil erhöhen die Lesbarkeit. Diewenigen rechtlichen Ausführungen sind dagegen unpräzise. So ist der sicher nicht gewollte Adressantenkreis, wohl aber ein wichtiger Abnehmerkreis im Geheimdienst-, Polizei- und im Kriminellenmilieu zu suchen.

Den traditionell eher technikfeindlichen Altlinken werden die Augen und das Bewußtsein geöffnet für die damals gefürchtete, aber zugleich fazinierende Abhörtechnik, der man sich letztendlich auch selbst bedienen könnte. Natürlich kann nur eine Einführung gegeben werden; für die konkrete Umsetzung bedarf es der fachkundigen Hilfe oder weiterer Spezialliteratur, auf die in Quellenhinweisen verwiesen wird. Äußerst praktisch ist als Draufgabe zum Buch eine Diskette, mit dem Verschlüsselungsprogramm ”Pretty Good Privacy”.

(Thilo Weichert)