Frontex entdeckt 13.000 Geflüchtete mit Drohne

Die  EU-Grenzagentur hat nach eigenen Angaben mindestens 13.000 Geflüchtete mit Drohnen entdeckt und an die zuständigen Küstenwachen gemeldet.[1] Das Gros dürfte auf das Konto einer „Heron 1“ gehen, die seit Mai des vergangenen Jahres in Malta stationiert ist. Den Auftrag für die Steuerung und Wartung der Langstreckendrohne des israelischen Rüstungskonzerns IAI erhielt der deutsche Ableger des Airbus-Konzerns in Bremen, der auch vier „Heron 1“ für die Bundeswehr in Mali fliegt. Nach Malta folgt ein Einsatz in Griechenland, kündigte Frontex an.

Die „Heron 1“ ergänzt den bemannten Flugdienst, den die Agentur nach der sogenannten Migrationskrise von 2015 und einer Änderung der Frontex-Verordnung aufgebaut hat. Dieser „Frontex Aerial Surveillance Service“ (FASS) besteht aus geleasten Charterflugzeugen, deren Rahmenverträge inzwischen rund 150 Millionen Euro umfassen und damit einen großen Teil des Frontex-Budgets für Operationen ausmachen.

Airbus ist für die Steuerung der Drohne und die Nutzlast zuständig. Zur Überwachung aus der Luft sind elektro-optische Kameras, Infrarotsensoren und ein maritimes Radar an Bord. Die Aufnahmen werden per Satellit ins Frontex- Hauptquartier in Warschau gestreamt. Angeblich führt die „Heron 1“ keine Ausrüstung zur Ortung von Mobil- und Satellitentelefonen mit. Airbus preist eine solche Technik an Bord der „Heron 1“ jedoch ausdrücklich an. Demnach werden im Einsatz auch sogenannte COMINT-Sensoren genutzt. Die beim Militär übliche Abkürzung steht für „Communication Intelligence“ und meint die Erfassung und/ oder Auswertung von Telefonverbindungen zur Informationsgewinnung.

Mit ähnlicher Technik ausgerüstet nahm Frontex Ende Juli eine „Heron 1“ in Griechenland in Betrieb. [2] Sie soll dort unter anderem in der Mission „Poseidon“ zum Einsatz kommen.

[1]   https://media.frag-den-staat.de/files/foi/690131/ATDpart230.03.2022.pdf.pdf#page=20
[2]   Frontex deploys unmanned aircraft to support Greece with border control, Frontex v. 11.7.2022

Beitragsbild: Frontex-Drohne auf Malta (Airbus).

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